Der Welttag gegen den Menschenhandel verleiht den Opfern eine Stimme
Heute, 30. Juli richten die Vereinten Nationen traditionell ihr Augenmerk auf die Problematik des Menschenhandels.
Mit dem Schlagwort “Victims’ Voices Lead the Way” stehen die Opfer dieses Jahr im Mittelpunkt. Aus ihren Erfahrungen können wir Lehren ziehen, die uns helfen, den Menschenhandel effizienter zu bekämpfen und die Rehabilitation der Opfer zu fördern. Bei ihrer Suche nach Hilfe betrachten die Opfer des Menschenhandels die Vernehmungen und gerichtlichen Verfahren, die darauf abzielen, ihnen zu helfen ja oft als eine traumatische Erfahrung.
In Belgien: einige Zahlen
Auch in Belgien werden Opfer des Menschenhandels angetroffen. Im Jahre 2020 hat die Inspektion des LSS 134 potenzielle Opfer ermittelt. Die Hälfte dieser Opfer betraf das Baugewerbe. Die meisten Opfer kamen aus der Ukraine. Daneben wurden auch Opfer aus unter anderem Portugal, Marokko, der Slowakei, Rumänien und Bulgarien registriert.
Anlässlich einer Kontrolle halten die Inspektoren des LSS immer die Interessen der Opfer vor Augen. Wenn Sie mögliche Opfer des Menschenhandels antreffen, sind sie dazu gehalten, das im Rundschreiben vom 23. Dezember 2016 beschriebene Verfahren anzuwenden. Der Inspektor ist so dazu verpflichtet, das Opfer mittels einer mehrsprachigen Broschüre über das Schutzverfahren zu informieren und den Bezugsmagistrat davon in Kenntnis zu setzen. Überdies muss er ebenfalls mit einem anerkannten Aufnahmezentrum Kontakt aufnehmen und darauf achten, dass die Dienste der Polizei den administrativen Kontrollbericht an das Ausländeramt weiterleiten, wenn das Opfer aus einem nicht-EU-Staat kommt.
Die Blue Heart Kampagne
Der Welttag gegen Menschenhandel bildet den Höhepunkt der Blue Heart Kampagne, im Rahmen deren Organisationen sich in der ganzen Welt gegen den Menschenhandel aussprechen. Als aktiver Partner bei der Bekämpfung dieser modernen Form der Sklaverei unterstützt das LSS diese Aktion.
Der Menschenhandel stellt ein weltweites Problem dar, das vor allem diejenigen in der Gesellschaft trifft, die sich am wenigstens wehren können. Die Blue Heart Kampagne des UNOCD (das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung) bittet um besondere Aufmerksamkeit für diese Problematik und fordert Behörden, Unternehmen und Bürger auf, Maßnahmen gegen den Menschenhandel zu treffen. Das Symbol der Kampagne ist ein blaues Herz, das nicht nur das Leiden der Opfer ausdrückt sondern ebenfalls die Gefühllosigkeit der Menschenhändler in diesem Bereich. Wer das Symbol sichtbar trägt, zeigt seine Solidarität mit den Opfern von Menschenhandel.