LSS beteiligt sich an der Aktion gegen Betrug mit gefälschten Entsendungen

Am 13. Dezember 2022 führten belgische und portugiesische Polizeikräfte koordinierte Hausdurchsuchungen im Rahmen von Ermittlungen wegen schweren organisierten Sozialbetrugs durch. Das LSS spielte bei dieser Operation eine aktive Rolle. 

Die Operation (Codename „Salsa") umfasste 6 Hausdurchsuchungen in Brüssel und 14 in der Region Porto. 12 Personen wurden festgenommen und vernommen (vier in Belgien und acht in Portugal).

Die föderale Kriminalpolizei in Brüssel organisierte die Aktion in Zusammenarbeit mit der LSS-Inspektion, der portugiesischen Kriminalpolizei, Europol und der Europäischen Arbeitsbehörde (ELA). Die Koordinierung lag in den Händen von Eurojust.

Gefälschte Entsendungen

Die Verdächtigen sollen durch ein System gefälschter Entsendungen Sozialbetrug und Sozialdumping im großen Stil organisiert haben. Sie setzten Mitarbeiter ausländischer Unternehmen ein, die in ihrem Herkunftsland keine wirkliche Tätigkeit ausüben, und ließen diese in Belgien arbeiten, ohne die Vorschriften zu Entsendungen zu beachten.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass gefälschte Subunternehmerverträge aufgesetzt wurden. Diese sollten die illegale Entsendung von Arbeitnehmern verschleiern, um die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen zu vermeiden.

11 Millionen Euro hinterzogene Beiträge

Nicht weniger als 15 portugiesische Unternehmen waren in den Betrug verwickelt. Die kriminelle Organisation verwaltete die Struktur von Belgien aus, die Gewinne wurden nach Portugal transferiert. Es wurden Transfers im Wert von mehr als 25 Millionen Euro festgestellt.

Der Untersuchungsrichter beantragte die Beschlagnahme von 5 Immobilien und die Sperrung von 32 Bankkonten in Portugal.

Der Gesamtschaden für das LSS wird auf mehr als 11 Millionen Euro an hinterzogenen Beiträgen geschätzt.

LSS kartiert Betrugsnetzwerk

Das LSS spielte in diesem Fall eine wichtige Rolle. In Gesprächen mit entsendeten Arbeitnehmern deckten die LSS-Inspektoren den Betrug auf.

Eine gründlichere Untersuchung ergab rasch, dass der Betrug weit über das hinausging, was die ersten Untersuchungen vermuten ließen. Die LSS-Inspektion hat das Netzwerk der in den Betrug verwickelten Unternehmen und Personen kartiert und einen Bericht für den Arbeitsauditor erstellt, der beschloss, einen Untersuchungsrichter einzuschalten.

Die LSS-Inspektoren waren auch maßgeblich an der anschließenden gerichtlichen Untersuchung beteiligt. Mit ihrem Know-how im sozialen Bereich und ihren Kontakten zur portugiesischen Sozialversicherungseinrichtung konnten sie die polizeilichen Informationen auf wertvolle Weise bereichern.