Disruption fängt intern an

Wir nehmen Innovationen ernst. Man muss sich Zeit für sie nehmen und sie aktiv integrieren. In Belgien prüfen wir verschiedene neue Technologien, darunter vor allem mobile Technologien, Künstliche Intelligenz und die datengetriebene Innovation.

2018 war das Jahr, in dem die soziale Sicherheit ihre ersten Schritte in der Welt der künstlichen Intelligenz machte. Es wurden Versuche gestartet mit einem Empfangsroboter, Chatbots und einer robotergesteuerten Prozessautomatisierung.

Chatbots für Studierende

Die Kunden erwarten, dass sie rund um die Uhr Fragen stellen können und sofort Antworten erhalten. Sind Maschinen in der Lage, dies zu erledigen? Wir haben es ausprobiert und 2018 einen Chatbot lanciert, der die Fragen junger Menschen über Studierendenarbeit beantworten soll.

Der Vorteil für die Studierenden ist, dass ihnen der Service rund um die Uhr geboten wird, während sich unsere Mitarbeiter auf komplexere Fragen und den persönlichen Kundendienst konzentrieren können.

Empfangsroboter

Wir testen das Potenzial eines Android-Roboters. Dieser Roboter wurde entworfen, um am Empfang zu arbeiten, er erledigt Routineaufgaben und beantwortet die Fragen von Studierenden. So verfügt das Empfangspersonal über mehr Zeit für höherwertige Empfangsaufgaben.

Bekämpfung von Sozialbetrug

Wir setzen Künstliche Intelligenz auch bei der Betrugsbekämpfung ein. Dank Künst­licher Intelligenz können wir nun komplexe Betrugsmanöver durchschnittlich zwei Vierteljahre früher aufdecken als zuvor und wir verstehen auch besser, wie sie durchgeführt werden. So können unsere Inspektoren schneller arbeiten und sie sind besser informiert, um diesen betrügerischen Praktiken früher Einhalt zu gebieten. Dank Verfahren der Künstlichen Intelligenz können wir Fälle fiktiver Beschäftigung und unrechtmäßig beanspruchter Sozialleistungen wirksam aufdecken, so dass ungerechtfertigte Zahlungen in Millionenhöhe vermieden werden können.

Automatisierung von Softwareprozessen

Bei der robotergesteuerten Prozessautomatisierung handelt es sich um eine vollumfängliche Automatisierung von Softwareprozessen, die verschiedene administrative Aufgaben übernehmen können. Dadurch arbeiten die Prozesse schneller, und die Mitarbeiter werden von repetitiven Arbeiten befreit. Derzeit laufen verschiedene vielversprechende Versuche. So etwa hilft die robotergesteuerten Prozessautomatisierung, große Mengen von E-Mails zu indexieren und sie in einer elektronischen Datei abzulegen.

In den Wolken mit G-Cloud

G-Cloud, die gesicherte Cloud der Government-Community, ist das Ergebnis eines gemeinsamen Innovations- und Synergieprogramms der Bundesbehörden, der öffent­lichen Einrichtungen der sozialen Sicherheit und des Gesundheitssektors.

Die G-Cloud nutzt die privatwirtschaftlichen und öffentlichen Dienste in der öffentlichen Cloud, die in staatlichen Rechenzentren gehostet wird. Der Vorteil? Eine schnellere und effizientere Entwicklung und Einführung von IT-Anwendungen, da Software und Infrastrukturen in großem Umfang geteilt werden. Dies bedeutet, dass wir Kosten sparen und unsere Dienstleistungen für die Bürger sowie die Unternehmen verbessern können.

Zusammenarbeit 4.0: teilen und wiederverwenden

Viele IT-Anwendungen, die von Institutionen der sozialen Sicherheit entwickelt wurden, sind auch für andere Nutzer sowohl innerhalb der staatlichen Behörden als auch außer­halb von Nutzen. Wir fördern eine maximale Wiederverwendung unserer Software. So stellt Belgien entschlossen sicher, dass Programmierschnittstellen eingesetzt werden, um die Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor und dem öffentlichen Dienst dank der umfangreichen Öffnung der Dienstleistungen, Informationen und Anwendungen noch reibungsloser erfolgt. Wir denken über die Grenzen unserer Institutionen hinaus.

Innovation zahlt sich aus

Am 11. Juni 2019 haben die belgische Plattform für elektronische Gesundheitsdienstleistungen und die öffentlichen Einrichtungen der sozialen Sicherheit für ihre G-Cloud-Dienstleistungen den Sharing & Reuse Award „Infrastructure-as-a-Service“ und „Platform-as-a-Service“ gewonnen. Dieser Preis wird alle zwei Jahre von der Generaldirektion für Informatik der Europäischen Kommission (DG DIGIT) für die Wiederverwendung digitaler Daten verliehen.